Es piept!

Eine Arbeit die eigentlich keine ist - gibt's das auf einem Bauernhof? Ich sage: ja das gibt's! Für mich ist Eier auszubrüten etwas vom Schönsten. Egal ob ich das selbst vor Ort mache oder ob ich Kindergartenlehrpersonen oder Lehrpersonen dabei berate und begleite.

Mitfiebern

Habt Ihr schon Kinder beim Mitfiebern erlebt?

Das beginnt bereits dann, wenn der Brutkasten aufgestellt und eingerichtet wird. Auch wenn der Brutprozess an und für sich für die Kinder nicht sooooo spannend ist, so gibt's trotzdem den einen und anderen Höhepunkt. Erwähnen möchte ich hier z.B. das erste Schieren. Spätestens beim Zweiten, ich nenne es jeweils Ultraschall am Ei, sind die Kinder Feuer und Flamme! Sie sehen die bereits entwickelten Küken und alle wissen sofort, wenn sich eines bewegt - es folgt nämlich ein sehr lautes: schaut, schaut!

Piept's?

Kurz bevor die Küken schlüpfen, herrscht oft grosse Verwirrung. Wir hören etwas piepen, schauen durchs Guckloch in den Brutkasten, doch nein, wir sehen nichts! Aber woher kommt denn dieses Piepen???

Es kommt aus dem Ei! Für mich heisst das: es geht bald los!

Von angepickt bis hin zu geschlüpft!

Ja, jetzt geht's los! Die ersten Eier sind angepickt. Überraschend lange dauert es, bis sich die kleinen Küken durch die Eischale hindurch gearbeitet haben. Jetzt wird mitgefiebert und an konzentriertes Arbeiten ist nicht mehr zu denken.

Ein jedes der Kinder möchte doch sooo gerne sehen, wie das Küken schlüpft. Gedränge um den Brutkasten ist angesagt.

Dann tönt es plötzlich: es ist da! Es ist da!

Und schon folgt der nächste Schreck - das kleine Küken liegt da, fast regungslos. Geht es ihm nicht gut? Ist es gar Tod? Häufige Fragen und es folgt ein grosser Seufzger wenn ich erkläre, nein alles in Ordnung! Das Küken ist nur müde von der Anstrengung und muss sich jetzt erstmal erholen.

Und dann?

Es dauert noch einen ganzen Moment, bis die Küken getrocknet sind und wir sie aus dem Brutkasten heraus nehmen können. Ein weiterer Höhepunkt. Ihr könnt mir glauben, in dem Moment wo ich den Brutkasten öffne, haften alle Kinderaugen gespannt auf dem Brutkasten und mir. Die Frage: dürfen wir eines halten? Ist sofort präsent. In aller Regel müssen sich die Kinder da noch etwas gedulden. Für die Küken ist es wichtig, möglichst stressfrei gezügelt zu werden.

Umgezogen, dürfen wir?

Ja, klar! Wenn die Flauschbällchen so 3 oder 4 Tage alt sind, ist der Zeitpunkt gekommen, wo sie auch von den Kindern gehalten werden dürfen. Auch hier sind die Unterschiede gross: die einen packen zu und müssen zur Vorsicht ermahnt werden, andere getrauen sich kaum oder gar nicht.

Abschied

Eins haben praktisch alle gemeinsam - der Abschied fällt schwer! Ob Kinder oder Lehrpersonen, Zufriedenheit mit Traurigkeit vermischt sich im Raum, wenn ich ankomme um die Küken mit nach Hause zu nehmen. Es kann auch mal Tränen geben.

Doch oft ist der Abschied nicht von Dauer - einige der Klassen kommen dann kurz vor den Sommerferien, als Schulreise, bei uns auf dem Hof vorbei, um "ihre" Küken zu besuchen.

Arbeit?!

Ja, Eier ausbrüten ist natürlich auch Arbeit. Doch die riesen Freude die ein Brutprojekt verbreitet, gibt mir wahnsinnig viel zurück. Es ist eine unglaublich dankbare Arbeit, die sich so gar nicht nach Arbeit anfühlt!

2016

Auch in diesem Jahr durften wir wieder Brutprojekte durchführen. Zwei davon möchte ich jetzt und hier erwähnen.

Vor Ort wurde ich im Kindergarten Riken empfangen. Stolze 21 Kindergärtner und ihre 2 Kindergartenlehrpersonen durften das Brutprojekt erleben. Ich freue mich riesig, alle im Juni bei uns auf dem Hof begrüssen zu dürfen!

 

Neu durfte ich die Schule Rietheim beratend und unterstützend begleiten. Es war etwas ganz anderes, nicht selbst vor Ort zu sein. Doch die Spannung und Freude war durch die Zeilen der                                                                                                         Mails spürbar.

                                                                                                  Ich freue mich hier aufs nächste Brutprojekt!

Och, schon alles?

Nein natürlich nicht! Alle die jetzt neugierig sind, schicke ich in die Fotogalerie. Viel Spass!

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Kommentare: 6
  • #1

    Hauke Kranz (Donnerstag, 24 August 2017 09:44)

    Ganz zauberhaft erzählt! Es piept .....

  • #2

    Könighof - Nadja Rothenbühler (Donnerstag, 24 August 2017 09:49)

    Herzlichen Dank, liebe Hauke.

  • #3

    Super Sabine (Sabine Krink) (Donnerstag, 24 August 2017 11:44)

    So cool, was du machst! Und wie spannend du den Moment des Schlüpfens hier beschreibst. Da bin ich quasi "dabei" :-) und höre es piepen *lach*
    Danke!
    Herzensguß
    Sabine

  • #4

    Könighof - Nadja Rothenbühler (Freitag, 25 August 2017 09:02)

    Liebe Sabine
    Schön, dass ich Dich mitnehmen konnte auf dieses Erlebnis!

    Sonnigen Gruss Nadja

  • #5

    Christina (Donnerstag, 22 August 2019 08:43)

    Wow, wunderschön beschrieben! Da wäre man direkt gerne auch dabei, wenn man es liest! Liebe Grüße, Christina

  • #6

    Heike (Donnerstag, 22 August 2019 09:26)

    Das ist so süß beschrieben, herrlich, dass du das mit uns teilst! Ich war voll am mitfiebern - wir haben selbst immer wieder Kücken (bei uns allerdings ohne Brutkasten) und es ist so spannend, das erste Piepsen unterm Hühnerpopo zu hören und so goldig, wenn die kleinen dann mit Mama-Huhn auf erste Erkundungstouren gehen. Leben mit Tieren ist eine solche Bereicherung! Wie schön, dass du die Kinder teilhaben lässt!

    Herzensgrüße mit Vielgefühl
    Heike

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